„Wunderwerk der Technik“ hilft ukrainischen Kindern bei der Verständigung
Stiftung Rückenwind sponsert digitale Übersetzer für die Grundschule Sierhausen
Tamara Kuraksina drückt einen kleinen Knopf bei einem unscheinbar wirkenden Gerät und schon kann ihre Lehrerin Britta Zerhusen hören oder lesen, was die Schülerin, die noch gar kein Deutsch spricht, möchte. Tamara ist mit ihrer Zwillingsschwester Kateryna sowie ihrer Familie erst vor Kurzem aus der Ukraine vor Putins Angriffskrieg geflüchtet und besucht jetzt die 3. Klasse der Katholischen Grundschule Sierhausen, spricht aber verständlicherweise noch gar kein Deutsch. Ein „Wunderwerk der Technik“ hilft ihr ab sofort bei der Verständigung und Bewältigung der noch vorhandenen Sprachbarrieren: Der „Translator“ nimmt ihr Gesprochenes in ukrainischer Sprache auf und wandelt es ins Deutsche um und umgekehrt. Je nachdem, welche Sprachen eingestellt sind, erfolgt so die direkte Übersetzung. Mit Hilfe einer Fotofunktion lassen sich so sogar ganze Texte mühelos übersetzen. Sie werden einfach abfotografiert. 5 dieser digitalen Übersetzer hat die Stiftung Rückenwind als konkrete Flüchtlingshilfe jetzt der Schule in Sierhausen bei Damme gespendet. Der Vorsitzende der Rückenwind-Stiftung Ralf Meyer-Hülsmann hat die Schule besucht, um die neu angeschaffenen „Translator“ an die Schülerinnen im Beisein der Grundschullehrerin Birgit Enneking zu übergeben. Meyer-Hülsmann zeigte sich begeistert vom „praktischen Nutzen“ und der Möglichkeit, vor Ort „direkt zu helfen“. Der Stiftungsrat der Rückenwind-Stiftung habe einstimmig die Anschaffung der Geräte befürwortet. „Wir wollen unbürokratisch, schnell und zielgerichtet Hilfe leisten, wo sie benötigt wird. Wir sind davon überzeugt, dass das größte Kapital für unsere Zukunft unsere Kinder und Jugendlichen sind!“, so der Stiftungsvorstand einstimmig. Immer mehr leiden Bildung, Erziehung und die Persönlichkeitsentwicklung an den Sparzwängen der Gesellschaft. „Hier wollen wir mit unserer Hilfe ansetzen“, sagte Meyer-Hülsmann, der auch die schnelle Umsetzung der Unterstützung betonte. Die Stiftung gebe Hilfe zur Verwirklichung kreativer Ideen, unterstütze Kinder und Jugendliche und fördere kurz- und langfristige Projekte. Dazu gehöre auch, Flüchtlingen zu helfen – insbesondere wenn es noch Kinder seien. Die Stiftung arbeite dabei gemeinnützig und ehrenamtlich und finanziere sich aus regelmäßigen Zuwendungen der Betreibergesellschaften des Windparks Damme GmbH & Co. KG und aus Spenden der Bevölkerung, gab Meyer-Hülsmann bekannt. „Wer Unterstützung benötigt, kann ganz unkompliziert einen Antrag stellen“, so der Stiftungsvorsitzende. Diese Anträge werden anschließend regelmäßig gemeinsam mit dem neunköpfigen Stiftungsrat beraten, informierte Meyer-Hülsmann weiter. Alle zwei Monate gebe es regelmäßige Treffen zwischen dem Vorstand und Stiftungsrat, um über neu gestellte Anträge und Projekte zur finanziellen Unterstützung durch die Rückenwind-Stiftung zu beraten. Etwa bis zu 30 Anträge pro Jahr erreichten so die Stiftung von Einzelpersonen und Gruppen sowie Vereinen, gibt Meyer-Hülsmann Einblicke in seine Stiftungsarbeit. Grundschullehrerin Britta Zerhusen hatte im Vorfeld solch einen Antrag gestellt, den der Stiftungsrat unisono befürwortete. Die Grundschule Sierhausen besuchen derzeit rund 180 Schülerinnen und Schüler in zehn Klassen von Jahrgang 1 bis 4. 14 Lehrkräfte, eine Referendarin sowie 4 pädagogische Mitarbeiter unterrichten und betreuen sie. Allesamt freuen sie sich schon auf die geplanten Tagesausflüge zum Tierpark Thüle und ins Museumsdorf Cloppenburg. Denn seit Kurzem sind nach einer pandemiebedingten Pause auch wieder Klassenfahrten gestattet.
Foto und Text: Jan Röttgers und Text: Jan Röttgers